Kreistagausschuss tagt im Erbacher Feuerwehrhaus

Der Kreistag hat am Montag an ungewöhnlicher Stelle getagt. Landrat Heiner Scheffold war mit den Ratsmitgliedern bei der Feuerwehr Erbach zu Gast. Dort erhielten die Mitglieder des Technik- und Umweltausschusses einen Hausrundgang und Erklärungen zur Funktionsweise des in Erbach neu eingerichteten Führungshauses. Im Anschluss tagte der Ausschuss gleich vor Ort. Thema war die bauliche und technische Aufrüstung der integrierten Leitstelle in Ulm. Rund eineinhalb Stunden dauerte die Führung der Räte in drei Gruppen durch das Erbacher Feuerwehrhaus. Kommandant Thomas Böllinger veranstaltete mit seinen Männern für die Räte eine Übung und simulierte den Ablauf bei einem Großschadensereignis im Erbacher Führungshaus, wie es beispielsweise bei den Starkregenfällen im vergangenen Jahr eingerichtet worden war. So demonstrierten die Feuerwehrmänner beispielsweise wie die Einsatzmeldungen im Lagezentrum ankommen und diese dort nach Dringlichkeit geordnet werden und die Einsatzkräfte direkt von einem zum nächsten Einsatzort gelotst werden. Zur Einleitung erklärte Kreisbrandmeister Ralf Ziegler den groben Aufbau des Führungshauses und wann es in Aktion tritt. „Wir haben aktuell zwölf Führungshäuser im Alb-Donau-Kreis
eingerichtet. Das ist aber nicht der letzte Stand der Dinge. Die Struktur wird sich in den kommenden Jahren noch entwickeln“, erklärte Ziegler. Sowohl Erbachs Bürgermeister Achim Gaus, als auch Landrat Heiner Scheffold, lobten die ehrenamtliche Tätigkeit der rund 180 aktiven Erbacher Feuerwehrmänner, die in sechs Abteilungen organisiert sind. Heiner Scheffold sagte: „Ich denke, es ist sehr klar geworden, was an gedank licher Struktur hinter so einem Führungshaus steht und was hier geleistet wird. Alle Personen sind ehrenamtlich tätig, es ist ein unheimliches Engagement, das alle Anerkennung verdient.“ Die Integrierte Leitstelle in Ulm (ILS) muss auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Dies beinhaltet aber nicht nur neue Geräte, sondern auch einen Ausbau der Räumlichkeiten. Rund 1,8 Millionen Euro wird die Sanierung kosten. Der Anteil des Alb-Donau-Kreises beläuft sich auf 29 Prozent oder anders ausgedrückt 534 000 Euro. Die Kosten sind gegenüber der Planung allerdings deutlich gestiegen und somit auch der Anteil des Kreises. Da das Konsultingunternehmen, welches für die Planung beauftragt war, in der ersten Schätzung vergessen hat, die eigenen Nebenkosten von 167 000 Euro anzugeben. Aber auch die Prüfung durch eine Fachanwaltskanzlei um „Rechtssicherheit zu bekommen“, wie Landrat Scheffold sagte, hat 10 000 Euro extra gekostet. Die reinen Nebenkosten steigen im Vergleich zum Gutachten also um 177 000 Euro. Da eine Sanierung der Leitstelle im laufenden Betrieb, wie zuerst angenommen, ebenfalls nicht möglich ist, kostet alleine der Umzug der Interimsleitstelle in einen Schulungsraum mit Möblierung, Technik und Malerarbeiten 20 000 Euro zusätzlich. Nicht zu vergessen weitere 20 000 Euro für den E-Call, eine Einrichtung zur Lokalisierung von Fahrzeugen im Einsatz, auch wenn der Fahrer nicht vor Ort ist. Eine einfache Umleitung für das System sei technisch nicht möglich,
erläuterte Kreisbrandmeister Ralf Ziegler. Die richtige Leitstelle muss außerdem beim Schallschutz, den Klimaanlagen sowie dem Raumangebot
und der Beleuchtung aufgerüstet werden – zusätzliche Kosten rund 138 000 Euro. Insgesamt, unabhängig vom Ergebnis der Ausschreibung für
den Technikaustausch, steigt damit der Anteil des Landkreises um 104 000 Euro. Der Ausschuss stimmte diesen Mehrausgaben aufgrund
der Notwendigkeit des Umbaus einstimmig zu. Die Ausschreibung für den Austausch der Anlage läuft gerade. Mit einem Ergebnis rechnet Ziegler bis Mitte April dieses Jahres.

 

Artikel aus der Schwäbischen Zeitung vom 14.03.2017

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