Neue Ausbildungsinhalte bei der Feuerwehr Erbach: Effektive und schnelle Strategien für eine erfolgreiche Vegetationsbrandbekämpfung

Geringe Niederschlagsmengen verursachen in den letzten Jahren nicht nur im Mittelmeerraum Wald- und Vegetationsbrände. Infolge extremer Dürrephasen erhöht sich auch in Deutschland regelmäßig das Brandrisiko deutlich. Dabei gerät die ausgetrocknete Vegetation vor allem durch technische Defekte oder Unachtsamkeit der Bevölkerung sehr leicht in Brand.

Um Bevölkerung und Tiere sowie Natur und Sachgüter vor diesen Vegetationsbränden und deren Folgen in Zukunft erfolgreich und effizient schützen zu können, hat sich die Freiwillige Feuerwehr Erbach, mit allen Abteilungen zu diesem Thema weiterbilden lassen. Für die theoretische und praktische Ausbildung zur Vegetationsbrandbekämpfung konnte die gemeinnützige Hilfsorganisation @fire organisiert werden.

Bei der gemeinnützigen Hilfsorganisation – @fire Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e.V. – handelt es sich um einen eingetragenen Verein der weltweit besonders bei der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung aktiv ist. Durch zahlreiche Einsätze im Inland und besonders im Ausland ist @fire ein sehr kompetenter und erfahrener Ansprechpartner im Hinblick auf Weiterbildungen von kommunalen Feuerwehren.

Im theoretischen Ausbildungsteil wurde neben grundlegenden Begrifflichkeiten, Einstufungsklassen und den Alarmierungsmöglichkeiten von @fire, überwiegend die verschiedenen Techniken sowie Strategien für eine erfolgreiche und effektive Vegetationsbrandbekämpfung vermittelt. Um möglichst einsatznahe und relevante Szenarien für die Feuerwehr Erbach zu vermitteln, wurde die gesamte Ausbildung auf die örtliche Umgebung und Vegetation ausgelegt. Darüber hinaus war ein weiterer Bestandteil der theoretischen Ausbildung, die persönliche Schutzausrüstung, mögliche Gefahren sowie die notwendige technische Ausstattung.

Der praktische Ausbildungsteil konnte einige Wochen nach dem theoretischen Teil in Erbach stattfinden. @fire reiste hierfür mit vier Ausbildern nach Erbach und vertiefte mit den Feuerwehrangehörigen in drei Stationen und einer „Abschlussübung“ das gelernte Theoretische nochmals in der Praxis. Eine Station befasste sich mit den Arbeits- und Löschgeräten. Hierbei wurde der richtige Umgang und der effektive Einsatz von Hacken (Feuerrechen), Schaufeln, Feuerpatschen und Löschrucksäcken an einer brennenden Strohfläche gefestigt. Eine weitere Station befasste sich mit dem sogenannten „Pump-and-Roll“-Verfahren, bei dem ein Löschfahrzeug, während dem Fahren gleichzeitig Wasser pumpt. Dadurch kann der Angriffstrupp vom Ankerpunkt aus über die Flanken zur Feuerfront die Flammenwalzen ablöschen und muss durch das mitfahrende Löschfahrzeug nur wenig Schlauch mitführen. Das vollständige Ablöschen des Feuersaums wird durch Fußtruppen im Nachgang erledigt. Die dritte Station befasste sich mit dem schnellen Erstangriff eines Brandherdes und dem Einsetzen von Löschfahrzeugen sowie der Umgang mit dem Tankvolumen. Bei einem abschließenden großen Flächenbrand wurde dann das vermittelte Wissen aus den beiden Ausbildungsteilen nochmals in vollem Umfang benötigt und auch erfolgreich umgesetzt.

 

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