Rettung aus Höhen und Tiefen

Mittlerweile schon sechs Jahre steht die Drehleiter mit Rettungskorb im Einsatzdienst der Erbacher Feuerwehr. Die Drehleiter ist ein sog. Hubrettungsfahrzeug und dient zur Menschenrettung aus großen Höhen und Tiefen. Durch die Drehleiter können zweite Rettungswege sichergestellt, Brände bekämpft oder technische Hilfe geleistet werden.

Gleich mehrere Faktoren sind für den erfolgreichen Einsatz der Drehleiter ausschlaggebend:

  • Aufstellort
  • Fahrzeugtechnik
  • Personal

Um das betreffende Anleiterziel zu erreichen, muss die Drehleiter gut positioniert werden. Ein Aufstellen des Fahrzeugs „nach Gefühl“ kann zu schwerwiegenden Fehlern oder einem großen Zeitverlust führen. Zudem muss selbstverständlich die Fahrzeugtechnik funktionieren. Dafür wird die Drehleiter regelmäßig geprüft und gewartet. Vor allen Dingen braucht es jedoch gut ausgebildete Einsatzkräfte, die sich ihrer wichtigen Aufgabe und Funktion bewusst sind. Denn nur so kann der einsatztaktische Wert der Drehleiter voll ausgeschöpft werden.

Die Bedienung der Drehleiter erfordert also Erfahrung und großes Geschick. Daher muss sich ein Feuerwehrangehöriger vor der Ausbildung zum sog. Drehleitermaschinisten auch mindestens fünf Jahre als Maschinist für Löschfahrzeuge bewährt haben und technisches Grundverständnis mitbringen. Die Ausbildung für Drehleitermaschinisten umfasst 35 Stunden Theorie und Praxis. Dabei müssen sich die Teilnehmer intensiv mit technischen und physikalischen Grundlagen beschäftigen. Denn schließlich muss die Drehleiter unter extremen Stress-Bedingungen im Einsatzfall korrekt aufgestellt und sicher bedient werden. Aufgrund dessen werden im Rahmen von praktischen Übungen auch Notfallsituationen bei technischen Ausfällen trainiert. Dieses Jahr haben sieben Einsatzkräfte aus drei Feuerwehrabteilungen die Ausbildung zum Drehleitermaschinisten erfolgreich absolviert.

Für die Menschenrettung aus großen Höhen und Tiefen reichen jedoch die Drehleitermaschinisten allein nicht aus. Zur Bewältigung dieser Einsätze bedarf es weitere Einsatzkräfte mit speziellen Fähigkeiten im Bereich der einfachen, seilunterstützten Rettungstechnik. Dafür müssen die Einsatzkräfte zunächst Grundkenntnisse in der Absturzsicherung erlangen. Anschließend erfolgt die Grundausbildung für die „Einfache Rettung aus Höhen und Tiefen“. Die Kenntnisse auf diesem Spezialgebiet gilt es jährlich aufzufrischen und auszubauen. Dafür werden bei der Feuerwehr Erbach jährlich mehrere Anwendertrainings mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen durchgeführt. Als Trainingsobjekt werden dann Baukräne, Wohngebäude oder Schächte genutzt. Nichts für Schwache Nerven – aber kein Problem für die hervorragend ausgebildeten Einsatzkräfte der Erbacher Feuerwehr!